Verein

Nach altem Brauch und Sitte werde ich aufgestellt in der Haarer Ortsmitte


Von 1975 – 1981 war der Haarer Maibaum als „Wirtshausbaum“ bekannt. Er stand vor der Gaststätte „ Folgerstub´n“ in der Brunnerstraße.


1982

wurde der erste Haarer Maibaum von der Haarer Maibaumgesellschaft aufgestellt. Sein Standplatz war vor dem heutigen Setzerhof. Gelagert wurde er hinter der „Alten Schule“ im Gemeindegarten. Als Wachlokal diente ein Bauwagen. Die Schilder wurden in Kunstschmiedearbeit hergestellt. Sie waren von besonderer Schönheit, so dass sie auch „Prachtschilder“ genannt wurden. Sie können auch heute noch am Maibaumbaum bestaunt werden. Bemalt wurden sie erstmals vom Künstler Herrn Adam. Aufgestellt wurde der Maibaum händisch mit „Schwaiwerln“.


1990

wurde der zweite Haarer Maibaum mit 2 Jahre Verzögerung aufgestellt. Der Haarer Kirchenplatz, der neue Standort des Maibaumes, wurde umgestaltet. Der Lagerungsort im Gemeindegarten und das Wachstüberl für die Maibaumwache im Bauwagen blieben unverändert. Da nach der Umgestaltung des Platzes sehr wenig Platz zum Aufstellen des Baumes blieb, wurde der Maibaum zum ersten Mal mit einem Kran aufgestellt. In dieser Zeit wurde aus der Maibaumgesellschaft die Maibaumfreunde.


1995

wurde der dritte Haarer Maibaum aufgestellt. Die Maibaumlagerung fand ab diesem Zeitpunkt vor dem Poststadl statt. Als Wachlokal bekamen die Maibaumfreunde für die Zeit der Maibaumwache einen Raum im alten Poststadl.

 

2001

wurde der vierte Haarer Maibaum aufgestellt.


2006

wurde der fünfte Haarer Maibaum aufgestellt.


2011

wurde der sechste Haarer Maibaum aufgestellt. Bis dahin blieb der Ablauf unverändert. Erst der Neubau des Poststadls zog Veränderungen im Ablauf nach sich. 


2016 

wurde der siebte Haarer Maibaumbaum aufgestellt. Nach dem kein Raum mehr im Poststadl für die Maibaumwache zur Verfügung stand, wurde vor dem Bürgerhaus ein Zelt aufgestellt. Die Maibaumwache übernahmen Haarer Vereine und Institutionen. Aus den Maibaumfreunden wurde der Verein „Maibaumbaumfreunde Haar e.V." mit ihrem Vereinsheim an der Gonsdorferstr. 7.


2024

wird der achte Haarer Maibaum aufgestellt. Die lange Zeit ohne Maibaum ist der 3jährigen Corona- Zwangspause geschuldet. 

Die Geschichte vom Maibaumstüberl

So wurde aus einer alten Lagerhalle unser Vereinsraum.


Am 2. Febr. 2018 schlossen die Maibaumfreunde Haar mit der ehemaligen Bürgermeisterin Frau Gabriele Müller einen Nutzungsvertrag über die Lagerhalle an der Gronsdorferstr. 7 ab.

Nachdem Frau Müller das Gebäude schon anderen Vereinen angeboten hatte, diese aber wegen des hohen Sanierungs- und Arbeitsaufwandes ablehnten, bekamen die Maibaumfreunde den Zuschlag. Im Laufe von vier Jahren wurde aus der alten Lagerhalle unser Vereinsheim – das „Maibaumstüberl“.

Wir haben mit der Sanierung der Lagerhalle begonnen, die durch einen Wasserschaden sehr in Mitleidenschaft gezogen war. Anschließend sanierten wir Wände, Fußböden, Heizung, Strom und Toilettenanlage und schafften eine Innenausstattung an. Mit viel Zeitaufwand ist es uns gelungen, aus der alten Lagerhalle ein gemütliches Vereinsheim zu machen.

In Absprache mit der Gemeinde durften wir eine kleine Fläche des Areals einzäunen. Mit erheblichem Zeitaufwand gestalteten wir die Freifläche zu einem kleinen Biergarten um. Zum Abschluss der Baumaßnahmen stellten wir ein Gartenhaus auf, um alle Gerätschaften unterzubringen.

Hans Stießberger


Der Maibaum gilt als Symbol der Fruchtbarkeit. Nach altem Brauch können Maibäume auch ohne Bemalung aufgestellt werden. Bei uns wird er weiß-blau wie eine Wendel bemalt. Seitlich zieren Zunftzeichen der örtlichen Betriebe und Vereine den Baum, dazu kommt ein Kranz unterhalb der weiß-blauen Fahne sowie der sich im Wind drehende „Wetterhahn".

Traditionell wird der Maibaum von Hand, durch Muskelkraft und Holzstangen aufgestellt. Dies ist jedoch nur noch bei kleineren Bäumen üblich. Größere Bäume, wie auch der Haarer Maibaum, werden vor allem aus Sicherheitsgründen nicht mehr von Hand, sondern mit Hilfe eines Krans aufgestellt.

Die Tradition des Maibaums reicht bis in die Zeit der Kelten und Germanen zurück. Kelten feierten am 1. Mai den Sommeranfang und stellten dafür Bäume auf, die sie mit Bändern und Kränzen schmückten. Die Germanen verehrten Bäume wie kaum ein anderes Volk; sie glaubten, in jedem Baum wohne eine eigene Seele. Ein grüner Birkenstamm wurde aufgestellt, um die Felder fruchtbarer zu machen und an jedem 1. Mai stellten die jungen Männer ihrem Mädchen ein mit Bändern geschmücktes, kleines Bäumchen, ein Maien, vor die Tür. Den Maibaum, so wie wir ihn heute kennen, gab es vermutlich zum ersten Mal im 16./17. Jahrhundert.

Eine besondere Bedeutung hat das Bewachen des Baumes. Auf jeden Fall gilt es zu verhindern, dass die Vereine aus den angrenzenden Gemeinden den Baum klauen. Werden die Maibaumdiebe noch innerhalb der Ortsgrenze gestellt (dazu reicht es, eine Hand auf den Baum zu legen) und entdeckt, muss der Baum zurückgegeben werden – ohne Gegenleistung. Wird der Baum hinter die Ortsgrenze gebracht, haben die Diebe Anspruch auf ausreichend Freibier und Brotzeit. Um all den Aufwand und natürlich auch die negative Presse zu vermeiden, werden Maibaumwachen eingeteilt. Der Baum sollte speziell nachts nie unbewacht sein. 

Hier die wichtigsten Regeln für Maibaumdiebe:

  • Nur heimlich und unentdeckt darf der Baum geklaut werden - je raffinierter die List, umso besser. 
  • Frevelhaft ist es, den Baum zu zersägen oder zu beschädigen.
  •  Werden die Räuber innerhalb der Gemeindegrenze beim Abtransport überrascht, müssen sie ihre Beute (kampflos) zurückgeben.
  • Aufgestellte Bäume dürfen nicht mehr gestohlen werden, ebenso wenig Bäume, die noch im Wald lagern (das wäre Holzdiebstahl).
  • Nur der Baum und nicht die Tafeln oder Kränze sind Diebesgut.
  • Nach Versöhnung und Auslösung ist wieder Friede.
  • Das Brauchtum des Maibaum-Klauens soll so gehandhabt werden, dass Juristen unnötig sind.
  • Nach erfolgter Aktion melden sich die Diebe beim "bestohlenen" Verein, um die Auslöse auszuhandeln. Dabei darf es sich nicht um Geld handeln, sondern lediglich um Freibier und Brotzeit.

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